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AUGENBLICK
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Ob es jemals geschehen ist - daran erinnere ich mich nicht,
ob es je geschehen wird, weiß ich nicht...
Traurig und müde schwomm ich allein durch die gewaltige Menge -
die Menge irgendeiner sündigen und fehlerhaften Stadt.
Über mir fror ein, im verstandslosen Gedanken,
der Himmel. Schweigend stumm und seltsam fern.
Und unten trug sich laute Musik, Musik von Schritten, Lachen
und miteinander verflochtenen Reden durch die Menge.
Aber stolze und lüsterne Augen riefen nicht meine demütigen Dürste
auf dem Straße ngastmahl hervor.
Die Männer dort waren schwächliche Krieger,
die Frauen - verworfene, stumme Sirenen...
In einem Augenblick durchzog sich eine gedämpfte Welle über die Stadt,
in einem Augenblick versank alles in seltsamer Verhalltheit.
Ich fühlte sowohl Angst als auch Gebete in meinem Herzen
und sah die Welt als bodenlosen Abgrund.
Unsichtbare Wasser, mit gedämpftem und geheimnisvollem Rauschen,
überfluteten den Traum stummer Uferlosigkeiten.
und es gab dort weder Hoffnung, noch Erinnerung -
und es gab dort weder Raum, noch Zeit...
Und mit dämmerndem Blick von vortödlichem Schwindelgefühl
bog ich scheu meine schwach gewordenen Knie,
dachte, dass irgendeine Stimme verkünden würde,
ein unerkennbares Testament aus unerkennbaren Tafeln
dass irgendein s ich erbarmender Gott offenbaren würde
nach so vielen Tagen wirrer Wahnsinnigkeiten:
warum jener so stolz und übermächtig ist, und wir -
so schwach, so leidvoll, so hoffnungslos!
Vergebens, oh weh! - Unentflammt erlosch
der große Augenblick des groß en Wunders.
Neues eitles Streben stieß mich weg von der getriebenen Menge,
den Traum löste schonungsloses Erwachen ab -
sowohl Murren als auch Lachen brachen in die Stille...
"Betrunken ist er, verstandslos ist er." - raunte jemand...
Ich stand auf. - Der Himmel war leer und taub.
Ich weinte. - Die Menge war eisig-seelenlos.
© Dimtscho Debelyanov
© Übersetzung: Jasmin Degenhart
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© E-magazine LiterNet, 23.02.2014, № 2 (171)
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