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RÜCKKEHR
Sobald ich eine Hand auf mein Abbild lege,
schwärzt sich meine Hand augenblicklich.
Ich weiß nicht ob dies von der Finsternis
der Nächte, schlaflos verbracht,
oder vom Rauch und Ruß
der Bahnhöfe stammt? Meine Ohren rauschen
vom Getöse der Züge, als ob
ich Chinin getrunken hätte. War ich denn nicht tatsächlich
das ganze Jahr krank? Vergingen diese Tage
nicht durch mein Fleisch
selbst dem Schaudern eines Fiebers ähnlich?
Waren es keine unsinnigen Visionen
und abgestandene Gedanken, die
meine Augen draußen erblickten?
Ich bin bestimmt krank gewesen, als
ich jenen alten Bettler mit seiner Nase
auf der Flöte spielen sah, und den Rauch,
vom Wind niedergerissen, wie er kriecht
auf dem Dach, einer schwarzen Katze gleich.
Jene Stadt war wahrhaftig eine Seuche.
O, wie müde ich doch bin! O, wie mich dürstet
mich zu baden im wohlriechenden Schatten
der Bäume, sorgenfrei zu verfolgen
wie zu Mittag in der blauen Ferne
die Wolken geboren werden und zu sehen,
dass der Himmel scheinbar höher ist,
wenn ich am Boden liege
und ihn mit verliebtem Blick durch die Äste betrachte.
1930
© Atanas Daltschew
© Melanie Gruber, Übertragen ins Deutsche
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© E-magazine LiterNet, 20.08.2020, № 8 (249)
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