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IN DER KNEIPE
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Bringt den starken roten Wein!
Hoffentlich vergesse ich
das, was ihr, Dümmlinge, nicht wisst,
nämlich ob es Schande oder Ruhm ist.
Damit ich meine Heimat vergesse,
das väterliche Heimatland
und die, die mich als Freigeist
und kämpferische Seele hinterließen.
Damit ich mein armes Volk vergesse,
das väterliche Grab, die mütterlichen Tränen,
die, denen der letzte Bissen
mit guten Absichten entrissen.
Sie beklauen das hungrige Volk,
sie, die hinterlistigen Herren,
Die goldgierigen Händler
Und in Gottes Namen Priester!
Beraubt sie, ihr Wahnsinnigen!
Beraubt sie, wer hindert euch?
Sie werden sich bald nicht erheben,
Denn wir tragen volle, schwere Gläser!
Singen, Tanzen, Rebellenlieder singen
Und dem Feind die Zähne zeigen;
die Kneipen quollen von Patrioten über.
Wir brüllen: "Ab auf den Balkan!"
Ja, wir brüllen, doch sobald wir ausnüchtern,
Vergessen wir, was wir geschworen,
wir verstummen und wir lachen
über das Leid der Opfer.
Währenddessen wütet der Tyrann,
Und schändet unser Heimatland.
Er schlachtet, würgt, erschlägt und flucht
Und bestraft die Versklavten.
Oh, schenkt ein, denn ich will trinken
Damit ich mein Leid vergesse,
Damit ich mein Gewissen verstecke,
Und meine Kraft im Rausch verliere.
Ich werde zum Trotz des Feindes trinken,
und zum Trotz aller Patrioten.
Ich habe nichts zum Kämpfen mehr,
und ihr, ihr seid alle Idioten!
© Christo Botev
© Alexandra Lawrentjew, Übertragen ins Deutsche
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© E-magazine LiterNet, 27.02.2018, № 2 (219)
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